Konzertbericht vom 9. und 10.11.2013

Wenn ihr Das Lied ‚Abendglocken‘ im Konzert so hinbekommt, wie wir das geübt haben, dann gebe ich euch einen aus!, ließ unser Dirigent Peter Schuldt verlauten. Wir sollten nämlich das Lied mit mächtigen Glockenklang untermalen, den wir mit unseren Stimmen ertönen lassen sollten.
Siegessicher freuten wir uns schon auf ein kostenloses Kaltgetränk, da es in den Proben oft gut lief. Was soll man sagen?
Statt mächtigen Glockenklang ertönte während des Konzertes eher ein dürftiges Gebimmel und nicht nur unsere Kehlen blieben trocken, sondern auch Peters Portemonnaie wurde verschont.
Aber der Reihe nach…
Am 9. und 10.11.2013 durften wir in der katholischen Kirche auf Finkenwerder unser Publikum empfangen, die uns wieder einmal von den Ordensschwestern der Karmelzelle zur Verfügung gestellt wurde.
Unser diesjähriges Motto lautete Musik an Moskwa und Elbe, für das wir hochkarätige russische Gäste gewinnen konnte.
Unser erste Vorsitzende Bodo Fischer brachte es sogar fertig, das uns am Samstag der Generalkonsul der Ukraine Yuriy Yarmilko mit seiner Anwesenheit beehrte und von Uwe Hansen – der wieder souverän durch das Programm führte – auf russisch begrüßt wurde.
Dem Gesicht vom Generalkonsul ablesend hatte er anfangs wohl gar nicht mitgekriegt, dass Uwe russisch sprach, bis sich sein Gesicht erhellte und er aufmerksam zuhörte.
Vermutlich hatte Uwes russisch einen stark deutschen Akzent, aber es heißt ja, der Wille zählt und der Generalkonsul freute sich ehrlich über die Begrüßung.
Wie immer wurden wir von unserem treuen Salonorchester begleitet.
Traditionell begrüßte unser Chor seine Gäste mit dem Lied Sünn in de Seils und beeindruckte das Publikum mit einigen Kostproben seines breiten Repertoires während des Konzertes.
Von Klassik (Die Himmel rühmen, Klänge der Freude) über Gospel (Jakobs Ladder) oder altbewährtes (Marina), Schlager und Oldies (Ich war noch niemals in New York, Mit 66 Jahren und Take me Home Countryroads) trug der Chor seine neu eingeübten russischen Weisen vor.
Angefangen mit dem beeindruckenden Mno gaja ljeta, einem russischen Segen, folgte dann Abendglocken mit einem herausragenden Claus Zapp als Solist und dürftigem Geläut. Das allseits beliebte Kalinka, das Claus Zapp auch als Solist hervorragend begleitete, riss dann alles wieder raus.
Am Samstag konnten wir das Beethoven-Duo für unser Konzert gewinnen, bestehend aus der Pianistin Alina Kabanova und dem Cellisten Fjodor Elesin.
Während Alina Kabanova nicht nur tief in ihr erstklassiges Klavierspiel blicken ließ, kann man Fjodor Elesin getrost als den David Garrett des Cellos bezeichnen.
Was Fjodor für Töne dem Cello entlocken konnte, war nicht nur Weltklasse, sondern dem Autor dieser Zeilen nicht bewusst, dass ein Cello zu so einer Bandbreite in der Lage ist.
Musikgenuss auf höchsten Niveau!
Am Sonntag erlebten wir dann anstelle vom Beethoven-Duo das virtuose vierhändige Klavierspiel des Duos NN, Natascha und Nadja, welches uns durch die russische Musikgeschichte führte und mit dem bekannten Säbeltanz das Publikum vom Hocker riss.
An beiden Tagen spielte für uns das Akkordeon-Quintett Russian Timbre auf für sie eigens gebauten Akkordeons.
Diese Geräte haben verschiedene Tonlagen und sind unterteilt in z.B. Bass oder auch Klarinette, wobei jedes ein Unikat und schätzungsweise so teuer ist, wie ein Mittelklassewagen.
Eingeschüchtert, weil sie ja in einer Klosterkirche spielen sollten, ließen sie am Samstag eher getragene Musik erklingen.
Doch nachdem sie mitbekamen, das wir auf Finkenwerder auch recht locker sind, erklangen am Sonntag wesentlich schmissigere Melodien.
Übrigens bekamen alle musikalischen Gäste vom Publikum Standing Ovations!
Fazit: Ganz ganz viele positive Stimmen vom Publikum geben uns die Motivation, weiterzumachen und uns von Jahr zu Jahr zu steigern, um Anfang November dem Publikum (welches inzwischen teilweise von weit weg extra zu unseren Konzerten kommt) ein neues und überraschendes Konzert mit hochkarätigen Gästen zu bieten, was uns dieses Jahr auch wieder gelungen ist.
Wir freuen uns, euch nächstes Jahr wieder begrüßen zu dürfen, wenn es wieder heißt: Harmonie auf Finkenwerder!
Unser Dank geht an:
Die Karmelzelle
Unser Salonorchester
Harry Beeken (Beleuchtung)
Timo Czech (Ton)
Unseren fleißigen Frauen
An dem Sparfuchs Peter Schuldt
Und alle, die ich an dieser Stelle vergessen habe.
Heiko Feske