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Reise nach Enger-2008

Liedertafel Harmonie Finkenwärder von 1865 auf Reisen — nach Enger vom 20. bis 22. Juni 2008

Reisebericht von Wilhelm Friedrichs

Einen alten deutschen Spruch möchte ich dahingehend abändern, dass ich schreibe: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was beleben.
Dieses beleben möchte ich aber nicht im Zusammenhang mit einem spektakulären Event sehen, sondern als Aspekt zur Erhaltung und Pflege eingegangener Freund- und Bekanntschaften.
Die Liedertafel Harmonie von 1865 hat es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, alle zwei Jahre einen befreundeten Chor aufzusuchen oder auch einzuladen.
Wir sind einfach der Meinung, dass ein gemeinsames Wochenende, zusammen mit Ehefrauen oder Partnerinnen, dem Zusammenhalt im Chor förderlich ist und ein Austausch von Liedgut, Gespräche über Nachwuchsförderung, Konzertveranstaltungen und dergleichen mehr jedem Chor gut ansteht und in der weiteren Entwicklung vorwärts bringen kann.
In diesem Jahr stand mal wieder ein Besuch unserer Sangesfreundinnen und -freunde vom Widukind Chor Enger im Programm.
Unser zweiter Besuch, nachdem wir im April 2004 am dortigen Kirschblütenfest teilgenommen hatten und der Chor im Jahre 2006 unser Gast auf Finkenwerder gewesen war.
Den Namen Widukind hat der Chor vom Führer der Sachsen im Krieg gegen Karl den Großen (so um 770 bis 800), der in der Stiftskirche zu Enger begraben sein soll.
Der Widukind Chor ist ein gemischter Chor und hat etwa 90 aktive Sängerinnen und Sänger, wobei die Anzahl der Sängerinnen überwiegt.
Dirigiert werden sie von Hans-Martin Kiefer, der seit 1987 Dozent an der Hochschule für Kirchenmusik der evangelischen Kirche von Westfalen in Herford ist.
Seine Schwerpunktfächer sind Partiturspiel, Generalbass und Orgelimprovisation. Dieses Jahr waren wir eingeladen mit 13 weiteren Chören und Musikgruppen zur Teilnahme am Chor-Festival des Widukind Chores rund um das Gemeindehaus in Pödinghausen.
Schon die Hinfahrt am Freitag nachmittags, wir waren 28 Sänger, natürlich unser Dirigent Peter Schuldt, 4 Damen und Herren vom Salonorchester und 21 Personen Damenbegleitung, hatte es in sich.
Wegen Stau rund um Finkenwerder kam der Bus mit einer guten halben Stunde Verspätung an und hatte nicht, wie tags zuvor noch bestätigt, Bier, Wasser und Säfte gebunkert.
Nun hieß es noch Sangesbruder Heiner Schwartau und Frau in Sieversen abzuholen und dann konnte die Reise nach Enger endgültig beginnen.
Von Heiner wurden wir über einen Stau auf der A7 gewahrschaut, den wir aber auf der Landstrasse bis Soltau umfuhren und dadurch in Welle endlich die Gelegenheit hatten, Getränke nachzubunkern.
Die obligatorischen drei Bleche Butterkuchen, die Bäckermeister und Sangesbruder Jan-Henning Körner noch rechtzeitig geliefert hatte, wurden bei der ersten und einzigen Pause der Fahrt in der Raststelle Allertal, ratz-fatz aufgegessen und mit im Bus gebrautem Kaffee hinuntergespült.
Kann das Leben schön sein.
Im Hotel Heidsieker Heide bei Bielefeld angekommen, wurde schnell Quartier bezogen und dann ging es mit Tempo weiter nach Enger, wo wir schon sehnlichst zur Begrüßungs-Party mit Imbiss in der Fleming School, dem Übungsraum des Chores, erwartet wurden.
Mit Gesang von beiden Seiten war dies schon mal ein vergnüglicher Anfang.
Am nächsten Vormittag, sonnabends, dann Stadtbesichtigung in Herford.
Dort auch Mittagessen und am frühen Nachmittag, nach Gruppen geteilt, Besichtigung des Widukind Museums in Enger oder eines Sattelmeierhofes.
Abends startete dann in der Aula der Haupt- und Realschule in Enger zugunsten der Jugend-Musikschule Enger, ein Benefizkonzert zusammen mit dem Widukind Chor, einer jugendlichen Bläsergruppe, einer Percussiongruppe der Schule und der Harmonie, die als Mittelpunkt des Konzerts aufgeführt wurde.
Wir haben mit unseren Liedern eine tolle Stimmung gemacht.
Leider war der Erlös wegen mangelnder Zuschauerzahl nur gering, weshalb wir aus unserer Reisekasse noch einen nicht ganz geringen Betrag gespendet haben, es soll ja für den Nachwuchs sein, und der Widukind Chor legte noch, von uns animiert, den gleichen Betrag dazu.
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Platz vor dem Gemeindezentrum, den die Harmonie musikalisch begleitete und daran anschließend das Chor-Festival mit Chören und Musikgruppen aus der Umgebung von Enger.
Aus Zeitgründen haben wir das Ende des Festivals nicht mitbekommen, aber das, was wir hörten, war doch sehr unterschiedlich und da können wir mit Lied-gut und musikalischem Auftreten allemal mithalten.
Ein großer Regenguss zwang die Freunde aus Enger zum frühzeitigen Abbruch des Festivals.
Im Bus sind einige Mitreisende auch innerlich noch ganz schon feucht geworden.
Wie sagt man doch so schön: Es war mal wieder ein herrliches Unternehmen.

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