
Zum vereinbarten Termin waren wir wieder vollzählig angetreten. Natürlich wurde vorher wieder ausreichend am Frühstücksbüfett zugeschlagen. Somit konnte die Vormittagstour gestärkt in Angriff genommen werden. Der Wettergott sollte heute besonders nett zu uns sein. Es soll so um die 40° Grad warm werden und es wurde auch so warm. Heute werden wir besonders auf unsere „älteren“ Mitreisenden achten, damit genug getrunken wird. Sehr wichtig bei diesen Tropen-Temperaturen. Die Taxis waren auch pünktlich und das Fußvolk setzte sich in Bewegung. Immer schön Schritt für Schritt. Organisator Bodo hat alles im Griff. Das Ziel war die „Semper Oper“. Dort wird um 10 Uhr die Gruppenführung beginnen.

Leider verzögerte sich der Einlass und wir suchten uns ein Fleckchen aus, dass genügend Schatten spendet, damit keine von uns vielleicht noch ein Hitzeschock bekommt. Über die „Semper Oper“ ist in den Geschichtsbüchern reichlich geschrieben, wo man alles nachlesen kann, wenn man möchte. Ein, zwei Informationen, die hängengeblieben sind, sind zu erwähnen. In der ganzen Oper, obwohl alles so schön glänzt, sind „nur“ 2kg Gold verbaut worden.
Dafür sind 600 kg Gips verarbeitet worden. Vor allen in den, nach Marmor aussehenden Pfeilern. Etwa 500 Arbeitsstunden steckt in jeden Pfeiler.

Das Spannende kam zum Schluss, der Konzertsaal und die Bühne. Der Saal hat eine Grundfläche von 500 qm. Die Bühne dahinter sagenhafte 1600 qm. Also, etwas mehr als dreimal so groß, wenn man rechnen kann. Bei manchen Sänger von uns konnte man im Gesicht erkennen, ich möchte am liebsten einfach einmal los schmettern. Traute sich aber keiner. Nachher wird man noch entdeckt und man muss hier bleiben. Aus der temperierten Oper ging es dann quer durch die Stadt zum Traditionslokal „Dresden 1900“. Hier gab es eine „Sächsische Kartoffelsuppe“. Passte ja hervorragend bei dieser Temperatur. Zum Nachtisch gab es „Apfelstrudel“.

Unser Dirigent Peter Schuldt hatte dann noch seinen Auftritt. Mit der früherer sehr bekannten DDR Schauspielerin „Dorit Göbler“ die hier mit ihrem Mann eine Museumsgastronomie bewirtschaftet. „Hoch auf dem gelben Wagen“ war für uns, trotzt der Hitze, kein Problem zu singen. Nach dem Essen und ein wenig Ruhepause, mussten einige Sängerknaben den Weg zurück zum Hotel auf sich nehmen. Denn der Befehl vom 1.Vorsitzenden lautet: Wir singen in der Frauenkirche heute Abend, in blauer Hose und weißem Polo-Shirt. Da alle dieses noch nicht angezogen hatten, hieß es für sie: „Auf, auf, Marsch, Marsch“. Ein Sangesbruder, der „Dössbaddel“ war schlauer. Er hatte sich die Klamotten schon mitgenommen und zog sich, zur gegebener Zeit, auf der Toilette des Restaurant „Dresden 1900“ um. Ein Weg oder besser gesagt, zwei Wege gespart. Schlau, schlau das Kerlchen. Doch nicht solch ein Dössbaddel!

Vor der Besichtigung der Frauen Kirche, wartete noch ein kalt-warmes Büfett, in der historischen „Kurfürstenschänke“ auf uns. Gleich neben der Frauenkirche. Günstige Lage. Im Notfall könnte man sich dort rüber rollen, falls das Laufen nicht mehr geht. Auch hierbei zeigten sich trotzt der Hitze, einige Sangesbrüder noch recht aufnahmefähig. Für die Führung durch die Frauen Kirche wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Sonst wäre die Gruppe zu groß gewesen und man hätte von den Erzählungen nicht alles mit bekommen. Hätte aber auch gereicht. Was wir in den letzte drei Tagen an Informationen aufnehmen mussten, davon haben Einige spätestens bei der Abreise die Hälfte schon wieder vergessen. Das ist nicht böse gemeint, ist aber so. Wie schon so oft geschrieben, steht auch für die Frauen Kirche alles in den Geschichtsbüchern der Weltgeschichte.

Der Höhepunkt der Besichtigung war für den Schluss auf bewahrt. Wir sangen unter dem Altar der Frauen Kirche, drei Lieder „A Capella“: „Die Himmel rühmen“, „Klänge der Freude“ und „Sanctus“. Drei Lieder die genau hierher passten. Leider durfte unser Salonorchester uns nicht begleiten. Schade, hatten sie doch extra ihre Instrumente mit genommen. Ein Traum ging bei jeden Sänger von uns in Erfüllung. Wer hat schon einmal die Chance in der Frauen Kirche zu singen. Nicht viele, nördlich dieser Welthalbkugel. Die Liedertafel Harmonie v. 1865 jetzt schon und das wird in der Geschichte der Liedertafel Harmonie, einen besonderen Platz einnehmen. Die Liedertafel Harmonie v. 1865 singt in der Frauen Kirche / Dresden. Da das Lokal „Wenzels Prager Biergarten“ um 22 Uhr geschlossen wurde, viele meinten, wegen des in den letzten Tagen eingegangenen Reichtums, nahmen wir wieder einmal unser Hotel Garten als Absacker Point.

Mit alle Mann und Frauen rein in den Garten und hoffen das man bei der Bestellung der Getränke, nicht übersehen wird. Unser erster Vorsitzender Jan Henning Körner bedankte sich noch einmal den Hauptorganisatoren dieser Reise, Bodo und Claudia und überreichte den beiden drei Flaschen Wein, als Dank für ihre Mühe. Der Abend klang gemütlich, etwas beengt, aber feuchtfröhlich aus.